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Klimaschutz

Klimaschutz geht alle an! Es sei denn wir wollen leben und sterben wie die Lemminge oder nach dem Motto "nach mir die Sintflut"!
Vielen drängt sich bei dem Thema zuvorderst die Frage auf, ob denn am Ende nicht die sog. Klimaskeptiker richtig liegen könnten. Dem ist verschiedenes zu entgegnen. In den Medien wird dieser alte Streit leider so dargestellt als ob sich die Wissenschaft in dieser Frage uneins sei. Die Medien (Spiegel etc.) räumen den Skeptikern fast ebenso viel Raum ein als gäbe es ernsthaft Wissenschaftler mit belegbaren Gegendarstellungen. Daß dem nicht so ist, kann man leicht nachlesen etwa auf der Seite des PIK: http://www.pik-potsdam.de/~stefan/klimahysterie.html
Stefan Rahmstorf ist Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam und forscht am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Er zählt zu den Leitautoren des 4. IPCC-Berichts (2007) und ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat „Globale Umweltveränderungen“ der Bundesregierung (WBGU1).
Und auch Prof Dr.Hartmut Graßl - als einer der Mitbegründer des IPCC - hat erst letzten Herbst auf seinem Vortrag in den Räumen der Schweißfurt-Stiftung zum wiederholten Mal darauf hingewiesen, daß unter den ca. 10.000 Wissenschaftlern die im IPCC mitarbeiten Konsens herrsche. Es gebe keine ernsthaften Zweifler innerhalb der Wissenschaft. Zweifel würden lediglich künstlich gesät und genährt in den Medien etwa aus Werbemitteln der amerikanischen Kohleindustrie etc..
Einen Vortrag von Prof. Graßl findet man unter: http://www.lbst.de/publications/25years/8_LBST_25anniversary_Grassl.pdf
Womit dann auch bereits der nächste Punkt angeschnitten wäre, weshalb es in unserer Energieversorgung nicht so weitergehen kann und wird wie bisher: PEAKOIL!
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lf%C3%B6rdermaximum  Dort wird die sog. Hubbert-Kurve erläutert und weshalb es aus physikalischen Gründen praktisch aussichtslos ist die derzeitige Fördermenge noch weiter zu steigern. Alle größen Fördergebiete weltweit haben ihr Maximum erreicht oder bereits überschritten. Eine zusammenfassende Darstellung findet man auf den Seiten der Ludwig Bölkow Systemtechnologie (LBST) die sich sehr intensiv mit der Materie befasst hat: http://www.lbst.de/publications/studies__e/2007/EWG_Oilreport_Summary_10-2007.pdf  (insbesondere die Grafiken auf S. 8, 10, 11 geben eine Vorstellung des Problems) Wenn man den physikalischen Zusammenhang verstanden hat zwischen Lagerstättendruck und Entnahmemenge, so wird einem auch unmittelbar klar, daß es niemals einen letzten Tropfen Öl geben wird. Es ist eine ziemlich banale Erkenntnis, daß sich der Weltmarktpreis aus dem Gleichgewicht zwischen Angebot (Tendenz sinkend) und Nachfrage (Tendenz stark steigend wegen China + Indien) ergibt. Somit wird der Preis ganz von allein so stark steigen, daß erstens die Zeit der Verschwendung zu Ende geht und zweitens die Energie der Sonne in ihren verschiedenen Nutzungsformen endlich auch ökonomisch konkurrenzfähig wird. Natürlich werden auch weiterhin neue Öllagerstätten gefunden und erschlossen aber auch der Preis dieses Öls wird niemals mehr so niedrig, daß wir uns Verschwendung leisten könnten. Auch unser Konsum/Wegwerflebensstil neigt sich somit von allein dem Ende entgegen. Nicht nur das Öl wird immer teurer werden, auch andere wichtige Rohstoffe stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Rein physikalisch betrachtet geht natürlich wegen der Sätze von der Erhaltung der Materie und der Energie nichts verloren in einem abgeschlossenen System. In der Thermodynamik gibt es aber den Begriff der Entropie, mit dem man wesentlich präziser unsere ökologischen Probleme beschreiben kann. Naheres dazu im Kapitel Energie. Nun zum "Problem" der Kosten für Klimaschutzmaßnahmen: Klimaschutz ist machbar mit 80% CO2-Minderung zu Kosten von 48 € pro Kopf und Jahr laut einer Studie des BMU:
Nun darf natürlich darüber geschmunzelt werden, ob die Autoren der Studie tatsächlich ein Ergebnis in dieser Genauigkeit (2 Stellen!) berechnen können. Unbestreitbare Tatsache ist hingegen, daß den volkswirtschaftlichen Kosten auch volkswirtschaftliche Einsparungen gegenüberstehen. So handelt es sich gewiß um Milliardenbeträge welche wir nicht nur beim Ölimport einsparen würden. Neben den Einsparungen sind natürlich auch die Effekte zur Schaffung neuer Arbeitsplätze gar nicht hoch genug einzuschätzen. Man denke nur an die Auswirkungen von Wärmedämmung an Gebäuden. Diese arbeitsintensiven Maßnahmen sind nur mit zusätzlichen Stellen im Handwerk und Baugewerbe zu bewältigen.
Wesentlich dramatischer sieht die Sache mit den Kosten aus, wenn man sich mit dem Ergebnis des "Stern"-reports befasst.
Sir Nicolas Stern war von 2000 bis 2003 Chefökonom der Weltbank. Das macht die Brisanz seines Berichts aus. Hier haben nicht die “üblichen Verdächtigen” die Kosten des Klimawandels untersucht, sondern ein renommierter, als neutral geltender Wirtschaftswissenschaftler. Sein Ergebnis: Effektiver Klimaschutz würde ein Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung kosten; weiter zu machen wie bisher fünf bis zwanzig Mal so viel - die Auswirkungen des Klimawandels wären viel teurer als konsequente Gegenmaßnahmen. Die Kosten des Nichthandelns könnten auch leicht die Kosten und Zerstörungen 2er Weltkriege überschreiten. (Anm.: Mr.Stern kann man sich auch online ansehen in der Tagesschau vom 30.10.2006.)
Wenn wir nicht heftig und mit aller Energie gegensteuern, so werden bereits die Kinder die jetzt aufwachsen mit drastisch eingeschränkten Entfaltungsmöglichkeiten leben müssen. Angesichts dieser Zahlen können nur Ignoranten weiterhin den Kopf in den Sand stecken. Wären alle Politiker gleichzeitig Skiliftbesitzer, so hätten sie schon längst gemeinsam gehandelt.
Wolfgang Buttner 09.02.2008 08:37 Uhr

die unterschätzte Gefahr : Klimaveränderung als Selbstläufer
Ab einem bestimmten Punkt, den aber niemand präzise bestimmen kann, besteht die große Gefahr, daß das Klima genau deshalb immer wärmer wird, weil es im Regelkreis des Wärmehaushalts des Planeten zu positiven Rückkopplungen kommt.
Beispiele:
Das Ausgasen von Methan durch das Auftauen der Permafrostböden in Sibirien und die nicht zu unterschätzende Freisetzung von Methan aus Methanhydratvorkommen am Meeresgrund durch den Antieg der Wassertemperaturen. s.a.: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,580213,00.html
Forscher schlagen Alarm: Die Tundra taut auf - Meldung vom 15.02.09

Hier eine Schrift des UBA über Kipp-Punkte oder englisch tipping-points genannt

Quellen:

  1. http://www.wbgu.de/